Tischlerei Hardacker

– eine feste Größe im Brüner Handwerk

Text und Fotos: Steffen Grütjen

Wer in Brünen an das Handwerksgewerbe denkt, wird einen Namen sicher ganz schnell parat haben: Hardacker. Die Tischlerei ist ein echtes Traditionsunternehmen, klein und beschaulich, das seit 135 Jahren im Dorf besteht. Eine bewegte Zeit, mit Höhen und Tiefen. Familiäres Handwerk, so der Selbstanspruch – stets mit der gewissen Liebe zum Detail. Die Arbeit mit dem Holz ist das Metier der Familie. Und so haben sich Hardackers die „individuelle Holzgestaltung“ auf die Fahnen geschrieben. Zumeist im Privatkundenbereich tätig, arbeitet die Tischlerei aber auch im Ladenbau.

Die Grundsteinlegung für die Tischlerei stellt das Jahr 1882 dar. Ein gewisser Heinrich Steinkamp gründete seine Firma mitten im Dorf. Er selbst wohnte am Mühlenbach. Mit seinem Betrieb ließ er sich nicht weit von Zuhause entfernt nieder. Dieser befand sich dort, wo der Landhandel Hopermann heute sein Außenlager hat, in unmittelbarer Nähe zur Brücke. Zusammen mit zwei Gesellen verarbeite Steinkamp Holz in verschiedenster Art und widmete sich der Möbelherstellung.

Um 1900 dann der Bau eines ersten neuen Firmenteils auf dem Stemmingholt. Zwölf Jahre später sollte der Betrieb schließlich unter dem Namen „Hardacker“ laufen. Kontinuierlich wurden Gesellen ausgebildet, erinnert sich Harald Hardacker (Firmeninhaber der 4. Generation). Irgendwann erreichte diese handwerkliche Tätigkeit aber jäh eine Flaute: Es fehlte schlicht der Nachwuchs. Die technischen Berufe waren weitaus mehr begehrt, die Schreiner hatten demzufolge das Nachsehen. Als der Krieg darüber hinaus ausbrach, wurden die Lehrjungen eingezogen. Durchaus ernsthafte Herausforderungen, die aber auch nach dem Krieg gemeistert werden wollten. Die Tischlerei unterstützte Architekten beim Wiederaufbau des nahezu komplett zerstörten Wesels – das alltägliche Leben sollte schließlich wieder in geordneten Bahnen verlaufen.

An diese ereignisreichen Zeiten kann sich Andreas Hardacker persönlich nun wahrlich nicht erinnern. Seit 1998 leitet er die Geschicke in der Tischlerei. „Ich bin in die Generationsgeschichte reingeboren und damit groß geworden“, erzählt Andreas Hardacker. Nach „normaler Übergangsfolge“ übernahm der 53-Jährige den Betrieb und löste seinen Vater Harald Hardacker ab. Beide wissen: Ohne Technik läuft heutzutage nichts mehr, daher nur folgerichtig der Rückgriff auf spezielle Gerätschaften. Zumal es „immer schnellartiger“ zugehe. Das Handwerk habe sich gewandelt, die Arbeiter seien auf moderne Maschinen angewiesen. „Sonst kann man nicht mehr mithalten“, lautet die Bilanz des Duos. Fotorealistische Darstellungen mit dem Computer sind mittlerweile Alltagsgeschäft.

Im Bereich der Personalien besticht das Bild durch sieben Mitarbeiter, die größtenteils im Dorf beheimatet sind. Hier geht es kollegial zu. Das „Miteinander“ sei wichtig, wie es der Firmenchef formuliert. Und so gibt es jeden Montagmorgen eine Wochenbesprechung, an der alles Wichtige geklärt wird.

Generationenfolge in der Familie Hardacker

1. Generation

Heinrich Steinkamp (Firmengründer)

2. Generation

Hermann Hardacker

3. Generation

Ewald Hardacker

4. Generation

Harald Hardacker

5. Generation

Andreas Hardacker


Tischlerei Hardacker


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